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SPD wieder zweitstärkste Kraft – Modellupdate ein Monat vor der Wahl

Knapp 4 Wochen ist es her, als ich die erste Modellprognose des Bundestagsmodells auf LinkedIn veröffentlicht habe. Nun gibt es sogar eine eigene Website dazu und selbstverständlich auch ein Update des Modells. Ebenfalls habe ich einen ausführlichen Blogbeitrag über die Modellmethodik geschrieben.

In den nächsten Tagen soll noch ein Wahlkreismodell folgen, um so auch eine Aussage über die Direktmandate zu treffen. Dazu haben es die Grünen geschafft ohne Liste im Saarland anzutreten. Das sollte die Wahlergebnisse zwar nicht allzu sehr verändern, stellt das Modell allerdings vor neue Herausforderungen. Auch dazu werde ich noch etwas schreiben.

In den letzten 4 Wochen hat sich tatsächlich auch etwas in der Modellprognose getan. Erstmals ist nun die SPD wieder etwas vor den Grünen und damit aktuell wahrscheinlicher zweitstärkste Kraft. Dies ist aber noch alles andere als sicher.

Auch die Koalitionsoptionen haben sich etwas verändert. Durch die Schwäche der Union hat sich die Wahrscheinlichkeit, dass eine große Koalition, schwarz-grün oder gar schwarz-gelb eine Mehrheit erhält deutlich reduziert. Schwarz-gelb erscheint aktuell fast unmöglich. Im Gegensatz sind die Chancen auf ein Ampelbündnis gestiegen – aktuell unter SPD Führung.

Medial erscheint Olaf Scholz im Aufwind, da auch seine Beliebtheitswerte steigen. Doch dies sollte nicht dazu führen das gesamte Bild aus dem Auge zu verlieren. Mit ca. 64% ist eine Mehrheit für ein Ampelbündnis keineswegs sicher. Alle anderen Dreierkoalitionen (Jamaika, Kenia, Deutschland) haben eine sichere Mehrheit und würden von der Union angeführt.

Für den Fall, dass eine Ampel keine Mehrheit bekommt oder die Koalitionsverhandlungen scheitern, könnte der nächste Bundeskanzler durchaus Armin Laschet heißen.

Auf jeden Fall werden die letzten Wochen vor der Bundestagswahl sehr spannend. Auch die folgenden Koalitionsverhandlungen: da wahrscheinlich nur Dreierkoalitionen möglich sein werden, könnten die Verhandlungen komplizierter werden, als in den letzten Legislaturperioden. Die langen Verhandlungen nach der letzten Bundestagswahl dürften noch gut in Erinnerung sein.

Es wird ein spannender September.